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Der erste Schnee

Autor: Datum: 08.10.2018

Freitag, 04.10.2018 – Bayerische Kalkalpen
Unser Streben gilt Gams-, Reh- und Rotwild. Paul und Cedric sind aus Sachsen bzw. NRW aufgebrochen, um in den Bayerischen Kalkalpen ihr Glück auf Schalenwild zu versuchen. Die Jagdart: Pirsch.
Nachdem wir im Tal letzte Einkäufe getätigt haben, geht es hinauf zur Hütte, wo alsbald ein wärmendes Feuer in der Stube flackert. Draußen brutzeln Sächsisch-Thüringische Bratwürste auf dem Grill; dazu gibt gutes Brot, Senf und Bier. Letzteres freilich in Maßen, denn morgen früh wollen wir in die Latschenregion aufsteigen. Der nächste Tag beginnt ernüchternd: so schön das Wetter gestern auch noch war, heute hängt der Nebel tief und es regnet in Strömen. Abwarten heißt die Devise. Als es irgendwann doch noch ein bisschen aufklart, machen wir uns sofort auf den Weg. 5 Stunden kämpfen wir uns auf alten Pfaden durch feuchtnasse Hänge. Der Wind dreht in einer Tour und wir sind froh, am Ende dieser Odyssee wenigetsens unsere Sachen am Ofen trocknen zu können. An Waidmannsheil war fast nicht zu denken, so schlecht war das Wetter.
Am letzten Tag hängt der Nebel nicht mehr ganz so tief. Bis zur Alm rauf trägt uns der LandCruiser; dann geht es zu Fuß weiter. Plötzlich Ernüchterung: mit Schnee hatten wir ehrlich gesagt noch nicht gerechnet. Aber so ist das Wetter in Alpen – Wetterwechsel kommen unverhofft und oft. Besonders Paul hat zu kämpfen, da seine „Bergschuhe“ ausschließlich fürs Flachland taugen und hier oben nichts verloren haben. Vorsichtig pirschen wir Stellen ab, die ansonsten vielversprechend sind.
Allerdings wendet auch heute der Wind laufend seine Richtung. Bis zum Nachmittag werden wir nichts unversucht lassen. Trotzdem sind wir froh, am Ende alle wieder wohlbehalten im Tal angelangt zu sein. Nicht geschossen ist auch gejagt – und kein Wild dieser Erde ist es Wert sich in ernsthafte Lebensgefahr zu begeben…

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